Stücke

Democratic BootcampSHOW + TAGUNG + PARTYInfos

Das DEMOCRATIC BOOTCAMP ist das Ereignis des Jahres, eine schillernde Zusammenkunft legendärer Kollektive! Die feinsten Theater-Kollektive der Bundesrepublik und der Schweiz treffen zusammen und treten gegeneinander an; allesamt Publikums- und Theaterkritiker*innen-Lieblinge:
I CAN BE YOUR TRANSLATOR
MEINE DAMEN UND HERREN
THEATER THIKWA
FRL. WUNDER AG
THEATER HORA
TURBO PASCAL
SKART / MOTU
SHE SHE POP
23 Künstler*innen aus den 8 (oben genannten) fantastischen Theater-Kollektiven treffen sich zu einem Familien-Duell und spielen die ganz große Game-Show. Sie suchen ihren idealen Platz auf der Bühne, zum Beispiel als Glücksrad, als Herzblatt oder als der heiße Preis. Diese rasante Show verspricht ein unvorhersehbares Ende. Wird die Gemeinschaft siegen? Eine*r für alle, alle für eine*n?
Hier gehts zum Live-Stream der Shows
Initiiert von EUCREA.

Performance: SKART/MOTUMark Schröppel, Charlotte Heidenreich Theater HORACaitlin Friedly, Robin Gilly, Tiziana Pagliaro, Stephan Stock Meine Damen und HerrenTom Reinecke, Lina Strothmann, Martina Vermaaten, Matthias Zalachowski Turbo PascalAngela Löer, Eva Plischke, Margret Schütz Frl Wunder AGMelanie Hinz, Verena Lobert, Isabel Schwenk Theater ThikwaTobias Brunwinkel, Konstantin Langenick, Jasmin Lutze dorisdeanMiriam Michel, Patrizia Kubanek I can be your translatorLis Marie Diehl, Linda Fisahn, Julia Hülsken She She Pop (digital)Lisa Lucassen, Sebastian Bark, Ilia Papatheodorou Theater HORA: Gesamtleitung Theater HORACurdin Casutt Betriebsbüro Theater HORAAdrian Thomas Mai

Über WundenGastengagement Simone GislerInfos

In Zeiten der makellosen Oberflächen, des allumfassenden Wettbewerbs und des entfesselten Kapitalismus gibt es wenig Platz für das Imperfekte, das Gebrochene oder Brüchige. Wir wollen diesen Raum schaffen. Ereignisse aus der Vergangenheit, die uns nicht schlafen lassen, führen ein geisterhaftes Leben, Wunden, die nicht heilen, «zeigen» sich... Aus physischen und psychischen Verletzungen entstehen häufig innere Abspaltungen, Anteile unserer Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen und Gewohnheiten. Sie wildern durch unser Liebesleben, stören unseren Alltag und verändern unsere Perspektiven. Es sind Geister, die wir da in uns tragen. Wir glauben an ihre Kräfte, die Transformation und Metamorphose verheissen. In «Über Wunden» bekommen sie eine Bühne. Wir zeigen unsere Wunden und suchen Humor und Versöhnung. Eine theatrale Séance mit Texten, Wesen und Musik. Antitherapeutisch, politisch,poetisch.

Autor*innenschaftInfinite Cooperation Künstlerische Leitung, RegieYanna Rüger Outside EyeNele Jahnke PerformanceSimone Gisler, Marius Kob, Rasmus Slätis, Mira Rojzman, Thomas Jeker TextJulia Weber, Simone Gisler KostümAnna Vyshnyakova MusikThomas Jeker RaumThomas Giger ProzessbegleitungJulia Ritter KostümhospitanzViktoria Posavec, Leonie Schöning PuppenbauMarius Kob TechnikYoshi Goettgens ProduktionsleitungThomas Péronnet GrafikHeta Multanen FotoSimona Maria Leat Eine Koproduktion mit dem Fabriktheater der Roten Fabrik Zürich. Gefördert durchStadt Zürich Kultur, Kultur Kanton Zürich, Schweizerische Interpretenstiftung

Ich kann mir alles vorstellenGastengagement Noha BadirInfos

In der Spielzeit 2021/22 verlagern die drei Künstler*innen Rachel Rosen (Theater Thikwa), Noha Badir (Theater HORA) und Melanie Lux (Meine Damen und Herren) ihre Arbeitsplätze für vier Wochen an das Theater an der Parkaue in Berlin. Mit der Choreografin Leonie Graf, die „Ich kann mir alles vorstellen“ initiiert hat, verbindet die drei Künstler*innen jeweils eine längere Zusammenarbeit. Auf Leonies Frage: „Hättest du Lust, ein Stück für Junges Publikum zu entwickeln?“, entstanden Ideen und erste Skizzen für eigene Projekte.
In der Beschäftigung mit jungem Publikum interessieren Rachel Rosen, Noha Badir und Melanie Lux die Träume junger Menschen, das Bauen fantastischer Räume und die Frage, wie und wodurch ein Stück spannend und witzig wird. In ihrem Arbeitsaufenthalt auf Zeit erproben die Künstler*innen ihre Stückideen, Bühnenbild-Entwürfe und Drehbücher und experimentieren weiter. Hierbei begegnen sie einander, anderen Arbeitsmethoden, den Mitarbeiter*innen und verschiedenen Abteilungen des Hauses und dem Publikum.
Am 12.02. öffnen die Künstler*innen ihre Arbeitsräume und geben Einblicke in ihre Projekte.

Künstler:innenNoha Badir, Rachel Rosen, Melanie Lux Konzeption und MentoringLeonie Graf DramaturgieJustus Rothlaender, Eva Stöhr Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.

Salzige TränenGastengagement Caitlin Friedly & Matthias GrandjeanInfos

Ein Stück von Leonie Graf und allen Beteiligten
Wo kommen Tränen bloss her und welche Rolle spielen sie im menschlichen Zusammenleben? Wie entstand noch gleich das Tränenmeer? Wer baute die weltberühmten Tränenkanäle? Wo wurden die ersten Tränensäcke gefunden? Und welche der vielen Tränen trägt eine Heilkraft in sich und für oder gegen was genau? Es tropft, es heult, es schluchzt und wir sind mittendrin.
In unserem Tanzstück für alle ab 4 Jahre geht es um die Auseinandersetzung mit Verlust, dem Vorgang des Tröstens und der Frage, was Tränen eigentlich sind oder sein können.

PerformanceCaitlin Friedly, Matthias Grandjean Künstlerische Leitung, Konzept & ChoreographieLeonie Graf Konzept & DramaturgieKetty Ghnassia Musikalische Leitung & SounddesignGessica Zinni SounddesignSiavash Namehshiri AusstattungsleitungNicole Frei Mitarbeit AusstattungLilli Ungerer Lichtdesign & TechnikSina Knecht Konzept & Umsetzung BühnenkonstruktionNorman Ries Technischer SupportRobert Meyer HospitanzAndrea Köppen ProduktionsleitungAnnina Birrer, Alexandra Adler Besonderer Dank Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Albert Huber-Stiftung, Migros-Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung

Warten auf: Warten auf GodotEin Baum mit entfernten DarstellernInfos




eine Kollaboration zwischen Theater Hora, Monster Truck und Neumarkt

warten auf godot kommt doch nicht. oder noch nicht. die spieler vom theater hora müssen wegen corona im homeoffice bleiben – dabei hätten sie gerade mit spieler*innen aus dem neumarkt samuel becketts «warten auf godot» geprobt. das ist ein klassiker über sinn und unsinn der menschlichen existenz, bei dem wladimir und estragon warten und godot nicht kommt. in dem stück steht: «der baum ist das einzige, was lebt.»

wir glauben daran, dass godot noch kommt. vielleicht noch nicht heute. aber morgen bestimmt. oder im frühling. deshalb hören wir auch nicht auf. wir können nicht. das passt ja gerade auch, warten. und: warten ist gut, da kann man tee trinken.

wie der hora-spieler robin gilly sagt:

«ich warte gerne auf auflauf.
ich warte noch gerne auf meinen linken schuh.
ich warte auf eine kalte suppe.
ich warte auf ein schönes leben.
ich warte gerne.
auf mein linkes ohr.»

wir sind jetzt experten fürs warten. also laden wir statt zu einer theateraufführung zu einer theatralen installation ein, mit schatten all dessen, was war, und spuren davon, was sein wird, wenn‘s kommt.

Eine Koproduktion mit dem Theater Neumarkt






Mit: Noha Badir, Robin Gilly, Alireza Bayram, Matthias Grandjean, Sascha Soydan, Lucas Maurer




Unser besonderer Dank geht an die gemeinnützige Stiftung SYMPHASIS.








RegieNele Jahnke und Manuel Gerst Konzept & DramaturgieJulia Reichert AusstattungManuel Gerst RegieassistenzKenza Nessaf Technische BeratungAlexander Buers

PROJEKT: BROZION CDigitales Arbeiten in Zeiten von CoronaInfos

Bedingt durch die Corona-Regelungen und Schutzmassnahmen hat Theater HORA einmal mehr neue Wege beschritten und im Frühjahr 2020 digital gearbeitet und geprobt. Drei Regiearbeiten von Fredi Senn, Simon Stuber und Remo Beuggert wurden am Freitag, 5. Juni im Rahmen einer Werkschau live auf Zoom gezeigt. Im Anschluss gab es ein virtuelles Publikumsgespräch.

Eine weitere Werkschau mit Regiearbeiten von Fabienne Villiger («Papa Moll»), Matthias Brücker («Pfefferkörner») und Julia Häusermann («Greys Anatomy») gab es mit grosser Publikumsbeteiligung – ebenfalls online und mit anschliessendem Gespräch – am 12. Juni.

Im Projekt „Brozion C“ untersuchen die Schauspieler*innen des Theater HORA, wie Theaterarbeit über digitale Formate stattfinden kann und inwiefern sich poetische Räume über digitale Räume herstellen lassen. Das Projekt entstand aus der Corona-Krisensituation. Es startete Mitte März 2020 und ging bis Saisonende im Juli 2020. Es zielt langfristig darauf hin, dass Künstler*innen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, über digitale Formate miteinander in Beziehung treten und künstlerisch tätig werden/bleiben können.

MEDEA, DIEVom Zorn der UnterdrücktenInfos

Medea ist Symbol des Widerstands. Sie repräsentiert den Zorn der Unterdrückten und verfügt über magische Kräfte, die Furcht und Entsetzen auslösen oder für Verwirrung sorgen.

Drei Regisseur*innen, Katharina Cromme, Leonie Graf und Phil Hayes, beschäftigen sich in drei Episoden mit unterschiedlichen Aspekten des antiken Mythos. Von der Vorgeschichte in Kolchis über die Ereignisse in Korinth bis hin zu jenem Zeitpunkt, an dem Medea in Athen ihr Gastrecht einfordern wird. Die Zuschauer*innen durchqueren die verschiedenen Landschaften wie in einem Triptychon.

Die achtzehn Spieler*innen des Ensembles von Theater Hora bilden einen Chor. Als Vertreter*innen einer demokratischen Gemeinschaft streiten sie für die Ideale einer unbedingten Gastfreundschaft.

Schauspiel
Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Andy Böni, Matthias Brücker, Cécile Creuzburg, Caitlin Friedly, Robin Gilly, Simone Gisler, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Lucas Maurer, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber, Fabienne Villiger, Benjamin Zeiter

Produktion
Eine Produktion von Theater HORA in Koproduktion mit dem Fabriktheater Rote Fabrik Zürich

Besonderer Dank
Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stadt Zürich Kultur, Ernst Göhner Stiftung, Stiftung Züriwerk, Förderverein Theater HORA, Kulturpark Zürich-West, Migros-Kulturprozent, Landis & Gyr Stiftung

RegieKatharina Cromme (Institut für bewegende Künste), Leonie Graf, Phil Hayes ChoreinstudierungAmadea Schütz, Nele Jahnke, Anna Fierz, Lotti Happle BühnenbildManuel Gerst DramaturgieKris Merken MusikGessica Zinni aka «Taimashoe» ProduktionsleitungAdrian Thomas Mai Technische LeitungRobert Meyer RegieassistenzBenjamin Zeiter KostümberatungNicole Frei & Prisca Baumann Assistenz BühneMortimer Chen  Graphic DesignAtelyeah Marcel Freymond FotografieMaxi Schmitz VideoSusanne Hofer AdministrationConny Marinucci GesamtleitungCurdin Casutt  

TRISTAN UND ISOLDE ODER LUFT! LUFT! MIR ERSTICKT DAS HERZ!Mit dem Berliner Kollektiv «HAUEN UND STECHEN»Infos

Irgendwo zwischen politischer Ohnmacht und emotionalem Überdruck bekommt Wagners musikalischer Koloss einen Riss. Wie fühlt sich das an, wenn etwas angerissen ist, aber noch nicht kaputt? Tristan und Isoldes Liebesgeschichte generiert einen Nadryw, die schwindelerregende, überspannte Öffnung, in die alle reinschauen wollen, sich bis jetzt aber noch nicht getraut haben.

Für TRISTAN UND ISOLDE kommt das Theater HORA zum ersten Mal mit dem Berliner Musiktheaterkollektiv HAUEN•UND•STECHEN zusammen, um Wagners Oper aus dem hochkulturellen Korsett zu befreien. Zusammen mit dem Publikum trinken sie Isoldes Liebestrank und navigieren in einer riesigen Wal-Installation durch einen Ozean von Euphorie, Depression, Lust, Hass und Scham. Wagners Musik wird zu einer Waffe, um privilegierte Konversationen zu stören und stillschweigende liberale Übereinkünfte in Frage zu stellen. Eine herkömmliche Diskussion ist bei so viel Geschrei nicht mehr möglich. Sprache ist hier Slapstick, Intensität ist Trumpf. Es geht um unverschämte Selbstmitteilung und vulgäre Emotionsbekundung und gleichzeitig um eine reale Utopie.

«Gegen die notorische Inszenierungsresistenz der Wagner'schen "Handlung in drei Aufzügen» strampelt hier ein Kollektiv, das keine Einzelkämpfer duldet, keine Leiche im Feld zurücklässt. Alle sind sie Tristan, alle auch Isolde, Marke, Brangäne, Kurwenal, Steuermann und Hirte. «Rollendeckend» wird es — wie man im Opernjargon sagen würde — nur, wenn sich mit Vera Maria Kremers und Armands Siliņš zwei gestandene Profisänger bewundernswert intonationssicher durch die herniedersinkende Nacht der Liebe und andere Glanzpassagen schlagen, während Pianist Roman Lemberg stoisch eine Klavierauszugseite nach der anderen abspult. Bewundernswert ist auch, wie gleichmütig gerade diese drei den hirnschmelzenden Schnickschnack mittragen, den Regisseurin Julia Lwowski an diesem Abend sonst noch so mit der ganz großen Kanne ausgießt. Mit einer nahezu faszinierenden Komplettabsage an Nebensächlichkeiten wie Dramaturgie oder Erzählökonomie wuchtet sie ihren «Tristan» in der Version Salat-alles-und-extrascharf auf die Bühne. Ein Schlachthaus im Betriebsmodus Meta-Meta, das sich für keinen noch so abseitigen Kalauer zu fein ist. (...) Es ist — und da kommt der Abend seinem eigenen «nadryw» dann doch nahe – alles immer am Anschlag mit Wagner obendrauf. Gut möglich also, dass dieser kolossale Belastungsbruch eines Tages, wenn die Luft aus dem Wal längst abgelassen ist, in der Erinnerung zu dem wird, was Erlebnisse dieser Art bestenfalls werden: «Kult.» nachtkritik.de, 27. April 2019

Premiere
26. April 2019 in den Sophiensaelen, Berlin (D). Wiederaufnahme 26/27. September 2021 im "Theater im Delphi" Berlin (D).

Schweiz-Premiere
18. Mai 2019 im Fabriktheater der Roten Fabrik, Zürich.

Mit
Remo Beuggert, Gianni Blumer, Caitlin Friedly, Matthias Grandjean, Julia Häusermann/Simone Gisler, Vera Maria Kremers, Gina-Lisa Maiwald, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber, Armands Siliņš, Edgar Wiersocki

Produktion
Von Theater HORA in Koproduktion mit dem Musiktheaterkollektiv «Hauen und Stechen», Sophiensæle Berlin und Rote Fabrik Zürich.

Förderung
Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stadt Zürich Kultur, Ernst Göhner Stiftung, Pro Helvetia - Schweizer Kulturstiftung, Stiftung Züriwerk, Förderverein Theater HORA, Hauptstadtkulturfonds Berlin

Besonderer Dank
Musik Hug, Hallenbad Altstetten

Den Trailer zur Produktion sehen Sie hier.

Regie Julia Lwowski Bühne und Kostüm Yassu Yabara Ausstattungs-Assistenz Lotta Hench Kostüm-Assistenz Susanne Ehrenbaum Musikalische Leitung Roman Lemberg Dramaturgie Maria Buzhor Sounddesign Carola Caggiano Video Martin Mallon Licht Konrad Dietze Produktionsleitung Adrian Thomas Mai (Zürich)/Laura Hörold (Berlin) Administration Conny Marinucci Gesamtleitung  Curdin Casutt

FRH6: Endstation ZukunftAbschliessende Phase des LangzeitprojektesInfos

«Der Weg ist nicht zu Ende, wenn das Ziel explodiert.» Heiner Müller

Das Langzeitprojekt Freie Republik HORA (FRH) ist das vielleicht utopischste HORA-Projekt aller Zeiten. 2013 wurde es ins Leben gerufen, als Gegenpol zu den Zusammenarbeiten von Theater HORA mit prominenten Gastkünstler*innen und Gruppen wie Jérôme Bel, Das Helmi, Monster Truck, Schauspielhaus Zürich oder Milo Rau. Hier standen im Gegensatz dazu im Zentrum radikal eigenständige szenische Aktivitäten der «geistig behinderten» Ensemblemitglieder, sowie die fortlau- fende Hinterfragung von Machtstrukturen und Perso- nenkult in der normalerweise herrschenden «Ordnung des Theaters».

Jetzt geht das Projekt FRH in seine abschliessende Phase. Der Titel dieser Phase (FRH6) — ENDSTATION ZUKUNFT – beschwört das Bild eines irgendwo im Weltall gestrandeten Raumschiffs herauf, Vision, Sehnsucht und Kapitulation, Möglichkeitssinn und Ende aller Möglichkeiten zugleich. In einer von den Mitgliedern des HORA-Ensembles erträumten und von Fidel Morf und Silvan Hillmann umgesetzten Endzeit-Szenographie werden, sozusagen im Zeitraffer, die unterschiedlichen Projekt-Phasen noch einmal reaktiviert, durchgespielt und erweitert und in Form von Kurz-Inszenierungen und Live-Film-Remakes, Per- formances, Publikumsgesprächen, Begegnungen und mehr präsentiert — und am Ende noch einmal zusammengeführt in einer zweiwöchigen Retrospektive sowie in einer Sonderausgabe des HORA-Magazins.

 

 

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

 

Do 24. Januar, 19 Uhr
Der Anfang vom Ende (Eröffnungsabend)

Die offizielle Eröffnung — der letzten Projektphase von FREIE REPUBLIK HORA genauso wie der eigens für diese Projektphase entwickelten Raum-Installation, in der sich alle folgenden Projekte abspielen werden. Mit Apero, Performances, Reminiszenzen an die vergangenen Projekt- phasen, Ansprachen behinderter und nichtbehinderter Ensemblemitglieder, Food & Drinks sowie ersten Fundstücken einer Ausstellung zum FRH-Projekt.

 

 

Fr 1. März, 19 Uhr
Song Martin und am Ende steht ein Chor
(von Gianni Blumer, Nele Jahnke & Kolleg*innen)

Der Titel gibt Rätsel auf, das Bühnengeschehen nicht minder.

Zum Stand der Handlung am 15. Februar, knapp zwei Wochen vor der Uraufführung: Ein Mensch wird unter einer goldenen Plane geboren. Der Mensch fährt Schiff, lernt eine Frau kennen und weiss nicht, dass diese vergeben ist. Er will sie umbringen und bindet ihren Freund an einem Rohr fest. Doch zum Glück geht vorher das Schiff unter. Der Freund stirbt, die Frau überlebt. Der Mensch wächst glücklich und zufrieden auf und gewöhnt sich das Singen an. Als er erwachsen ist, geht er hinaus in die Welt und wird ein megaberühmter, sehr besonderer Sänger, der auf der ganzen Welt tourt und sehr viel Geld verdient.  Er nennt sich Song Martin und ist 23 Jahre alt. In einem ersten Redenmarathon verkünden verschiedene Redner*innen die Zukunft von Song Martin:  Er bewirbt sich um einen Praktikumsplatz im Casinosaal von Theater HORA. Er will dort Regisseur werden. Da er aber einen kleinen Sohn hat, hat er keine Zeit fürs Regieführen. Er beschliesst, selber ein Theater zu eröffnen, in dem sein Baby mitspielen kann. Song Martin beschliesst, draussen im Wald zu leben. Song Martin stirbt, und sein Sohn besucht sein Grab. Während HORA-Performer Noha Badir eine seiner legendären Lichtshows aufführt, führen seine Kolleg*innen ihren ganz persönlichen Sonnenuntergang vor. In einem zweiten Redenmarathon werden weitere Song-Martin-Visionen vorgestellt: Song Martin schläft und träumt von einer Zukunft als strahlender Mensch, in der alle anderen seine Songs singen. Er reitet durch die Welt, ist ein berühmter Star, kann tausend Lieder und hilft den Armen mit seiner Musik. Er ist aber auch ein Schlitzohr. Er stirbt, wird Skelett, lebt weiter im Himmel und wird ein Drache, der starke Brötchen formt, von denen alle essen. Er unterhält sich mit einem Klavier. (Fortsetzung folgt)

Der Ablauf ist «wie ein Rap von mir und Nele», verrät Ensemblemitglied und Tausendsassa Gianni Blumer, der sich mit der künstlerischen HORA-Co-Leiterin Nele Jahnke Autorschaft und Regie teilt. Die weiteren Konturen des Projekts liegen weiterhin (Stand 20.09.) noch in dichtem Nebel, Premiere ist am 1. März, es bleibt also spannend.

 

Mi 13., Sa 16., Mi 20., Sa 23., Mi 27. März, jeweils um 19 Uhr
Macht was ihr wollt und wie es euch gefällt

Das Format, mit dem das Projekt Freie Republik HORA im Sommer 2014 anfing: Erlaubt ist alles, was den Einzelnen und oder dem Kollektiv auf der Bühne gefällt — mit Ausnahme von Gewalt und körperlichen Übergriffen auf andere Personen. Und am Ende geben die Zuschauer*innen dazu ihr Feedback. Ein radikales Experiment zum Erproben von künstlerischer Autonomie im Theater.

 

Science Fiction Film Remakes

Mi 8. Mai, 19 Uhr
«Voyage sur la lune» (1902)
Regie: Cécile Creuzburg

Sa 11. Mai, 19 Uhr
«Metropolis» (1927)
Regie: Fabienne Villiger

Mo 20. Mai, 19 Uhr
«Barbarella» (1968)
Regie: Lucas Maurer

So 26. Mai, 19 Uhr
«Blade Runner 2049» (2017)
Regie: Nikolai Gralak

Zirka 20—30minütige, von HORA-Ensemblemitgliedern an nur einem einzigen Tag inszenierte, live gespielte und ab- gefilmte und direkt auf die Leinwand projizierte Remakes von vier Klassikern der Science-Fiction-Film-Geschichte. Zusätzlich zuerst Einführung in den Film durch den Regisseur und anschliessend Publikumsgespräch.

 

Fr 21 Juni, 19 Uhr
Der Mann, der von der Erde fiel
Regie: Matthias Grandjean

Ausserirdische Lebewesen — gibt es die? Wie sehen sie aus? Sind sie wirklich so schrecklich, wie sie in manchen Filmstreifen in Erscheinung treten — erbitterte Gegner der Erde, unheimliche Gestalten, nur darauf bedacht, den Menschen Übles zuzufügen?

Aus dem Matthias Grandjeans Skript zur HORA-Version einer Geschichte, die durch die Verfilmung von Nicolas Roeg mit David Bowie weltberühmt wurde:

Mann kommt von Planet auf Erde: Er ist der Vater, hat Frau und 2 Kinder und wohnt auf einem Planet. Seine Familie wohnt auf einer Sanddüne. Er hat eine schwarze Jacke an und eine Brille. Er steigt in eine Rakete. Es gibt einen ‹Peschel›. Er fliegt. Helles Licht scheint von einer Weißen Sonne. Er geht mit der Rakete zur Erde. Die Rakete stürzt ins Wasser. Es ist ein riesiger Fluss. Er steht oben auf dem Berg. Er beobachtet Züge, Autos, Menschen und Häuser. Er landet dort wo Geröll und alte Häuser sind. Er läuft einen Berg runter. Er läuft komisch. Er rutscht ab. Er ist von einem anderen Planet. Er geht in die Häuser hinein und geht in einen Lift. Er fährt mit dem Lift. Der Lift ist so schnell, dass im schlecht wird. Er bekommt Nasen- bluten. Er fällt auf den Boden des Lifts. Dort beobachtet er eine Frau. Der Lift geht auf. Die Frau zieht ihn am Fuß- gelenk raus. Die Frau hilft ihm. Sein Körper ist ganz leicht. Die Frau trägt ihn bis zur Tür und legt ihn aufs Bett. Er sagt: «Ich möchte Wasser trinken.» Er muss kotzen. Sie trinkt Alkohol. Sie nimmt ihre Fingernägel ab. Sie macht die Tür auf und geht. Die Tür geht von allein wieder zu. Er geht auf dem Trot- toir. Er legt sich auf eine Bank. Eine alte Frau geht in den Laden. Er steht auf. Er geht in den Laden. Er gibt einen Ring ab. Sie gibt ihm ganz viel Geld. Er geht raus. Er läuft durch die ganze Stadt. Es gibt 2 Männer. Ein Mann schlägt einen anderen Menschen. Der Mensch fliegt ins Fenster. Dann liegt der Mensch am Boden. Dann steht der Mensch auf. Dann schlägt der Mann noch mal. Das Fenster geht kaputt. Der Mensch fällt vom Haus runter. Der Mensch ist tot. Auf der Straße fährt ein Auto. Ein Zug kommt. Das Auto stoppt. Das Auto fährt auf der Straße bis der Mann aussteigt. Und dann ist er am gleichen Ort, den er schon kennt. Es ist der Hügel und der Fluss. Es gibt dort auch ein Restaurant, in dem er ein Glas Wasser trinkt. Dann trinkt er ein Glas Alkohol mit Eis- würfeln. Seine Kappe fällt runter. Ende.

Ein Musiktheater frei nach dem Roman «Spion aus dem All» von Walter Tevis, und zugleich das Regiedebüt von HORA-Veteran Matthias Grandjean. Dramaturgie: Michael Elber.

 

Freie Republik HORA — Die Retrospektive
So wie im Hollywood-Kino kurz vor dem Tod angeblich noch einmal das gesamte Leben im Schnelldurchlauf an einem vorbeizieht, werden in den letzten zwei Wochen, bevor das FRH-Projekt im Weltall verglüht, noch einmal sämtliche Projektphasen seit 2014 re-enacted und live dem Publikum präsentiert. Am letzten Abend dann gibt es eine Beerdigungszeremonie...

03.07.2019 — FRH1
«Macht was ihr wollt und wie es euch gefällt» (2013–14)         

04.07.2019 — FRH2
«Beatrice Egli» in zwei Versionen (2015)

05.07.2019 — FRH3
«Randensaft Horror» & Doku DisAbility on Stage (2016)

06.07.2019 — FRH4
«Gott» (2017)

10.07.2019 — FRH Spezial
«Kontaktkiller» (2018)

11.07.2019 — FRH Spezial
«Katastrophenfilm» (2018)

12.07.2019 — FRH5–6
«Song Martin — und am Ende steht ein Chor» (2019)

14.07.2019 — FRH5–6
«Der Mann der von der Erde fiel» (2019) + Beerdigun
g

Beginn jeweils 19.00 Uhr

 

Von und mit
Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Marcel Bugiel, Cécile Creutzburg, Michael Elber, Caitlin Friedly, Robin Gilly, Simone Gisler, Jasmin Gloor, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Nele Jahnke, Filomena Krause, Lucas Maurer, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fiona Schmid, Amadea Schütz, Fredi Senn, Elianne Stroomer, Simon Stuber, Fabienne Villiger, Sabina Winkler und Weitere

Rauminstallation
Fidel Morf & Silvan Hillmann

Technische Einrichtung
Robert Meyer

Produktionsleitung
Adrian T. Mai

Produktion
Theater HORA — Stiftung Züriwerk

Administration
Conny Marinucci

Gesamtleitung
Curdin Casutt

Design
Atelyeah Marcel Freymond

Gefördert durch
Stadt Zürich Kultur, Stiftung Symphasis, Migros Kulturprozent, Kulturpark Zürich-West, Förderverein Theater HORA, Stiftung Züriwerk

 

EGOTOPIASelbsterklärte und geborene König*innenInfos

Thema von EGOTOPIA ist der zum Ich-Kult gesteigerte Individualismus in den privilegierten westlichen Gesellschaften.

Selbsterklärte und geborene König*innen schweifen im Schloss Neuschwanstein, im Schloss Versailles, in der Realityshow Germany’s Next Topmodel und im Wald von Schneewittchen umher und drehen sich endlos um sich selbst. Die Aussenwelt scheint leer zu sein, ohne Konsistenz, ohne Nuancen. Individualistisches Monologisieren wird zu einer neuen Form von Poesie und provoziert die Frage, was wir erreichen können, wenn wir die Künstlichkeit unserer individuellen Rollenbilder mit aller Konsequenz ausspielen. Gibt es Wege, die von der Vereinzelung zur Bildung neuer Gemeinschaften oder zur Entstehung neuartiger Königreiche führen könnten?

«Das Theater HORA ist ein Theater in der Möglichkeitsform. Ein Laboratorium für das Leben als Spiel. Lustiges Theater, wenn Disneys Schneewittchenfilm im Schnelldurchlauf zu sehen ist. Zauberhaftes Theater, in dem sich alle in jedem Moment verwandeln können. Eigenartiges Theater, das den Darstellern viel Raum lässt — auch für Improvisation und andere Schrägheiten. (...) Und alle, die mitspielen, haben ihre grossen Momente: Auf dem Laufsteg wie in “Germany’s Next Topmodel“. Im Kleid der Lady Diana. Im Märchen von Schneewittchen. Mit der Maske von Dieter Bohlen. (...) Manchmal ist EGOTOPIA auch sehr berührend. Dann steht Julia Häusermann, der Superstar im Ensemble, auf der Bühne und weint, wie nur eine Königin weinen kann. Im Hintergrund läuft Dieter Bohlens DSDS-Lied Du bist einfach königlich. Die Schauspielerin spricht stumm die Zeilen nach. Vom Himmel, der Trauer trägt, ich spür, dass irgendwie nichts geht, und vom Glück, nicht allein zu sein: Du bist da, für immer wir. Jetzt tanzt das ganze HORA-Ensemble. Grosser Applaus. Und Julia Häusermann lacht, wie nur sie lachen kann.» Tages Anzeiger, 8. November 2018

Premiere am 6. November 2018 im Fabriktheater der Roten Fabrik, Zürich.

Spiel Gianni Blumer, Matthias Brücker, Matthias Grandjean, Simone Gisler, Julia Häusermann, Sara Hess, Lucas Maurer, Fabienne Villiger, Lukas Kubik

Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Gefördert durch Amt für Kultur/Kulturförderung Kanton Bern, Kultur Stadt Bern, Pro Helvetia — Schweizer Kulturstiftung, Ernst Göhner Stiftung, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stadt Zürich Kultur, Förderverein Theater HORA Dank an Schoellkopf AG, Egon Spühler — Blachen AG Schlieren, Alain Suter — Museum Rietberg, Mine Merz

Trailer zur Produktion sehen Sie hier und hier.

RegieNele Jahnke Bühne & KostümeSabina Winkler Mitarbeit KostümeNoelle Brühwiller Mitarbeit BühneMichela Flück, Mortimer Chen VideoValentin Merz Mitarbeit VideoMOris Freiburghaus Musikalische Leitung und LivemusikHans-Jakob Christian Mühletaler Künstlerische Mitarbeit & RegieassistenzYanna Rüger DramaturgieKetty Ghnassia Mitarbeit DramaturgieMarcel Bugiel TexteJulia Weber, Gianna Molinari & Heinz Helle ProduktionsleitungAdrian Thomas Mai Assistenz der künstlerischen LeitungAmadea Schütz TechnikRobert Meyer, Tashi Yves Dobler Graphic DesignAtelyeah Marcel Freymond FotografieMaxi Schmitz AdministrationConny Marinucci GesamtleitungCurdin Casutt  

BOB DYLANS 115TER TRAUMEin Volkstheater zum 25sten HORA-Geburtstag (in verschiedenen Spielgrössen)Infos

«Wenn ich nicht Bob Dylan wäre, würde ich vermutlich selbst denken, dass Bob Dylan mir eine Menge Antworten geben kann.» (Bob Dylan)

Theater HORA wird 25. Und feiert sich selbst in einer grossen Bühnenshow mit einer Hommage an den nach wie vor unangepasstesten aller Popstars: Bob Dylan. Ausgehend von dessen Abstürzen und Höhenflügen, Spleens und Unberechenbarkeiten, Identitätswechseln, Grenzüberschreitungen und seinem lebenslangen Kampf gegen das Erfüllen von Erwartungen und für die Freiheit des Eigensinns reflektiert HORA seine eigene Rolle in einer immer normfixierteren Gesellschaft. Eine wilde Mischung aus Totaltheater und Konzert, minimalistischer Improvisation und Kostümorgie, Tableau vivant und Radikalperformance, ausgehend von den Songs und dem Leben von Bob Dylan — dessen 115ter Traum am Ende vielleicht HORA selbst ist.

«... ein langer Bob-Dylan-Abend, der zu einem überaus bunten Allerlei wird, der nach schmetterndem Beginn im Bühnenwirrwarr zu verschwinden droht, der dann aber in stiller Poesie aufersteht und gerade in den leisen Tönen seine grösste Wirkung entfaltet.» NZZ am Sonntag, 4. Februar 2018

Mit dem HORA-Ensemble (Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Cécile Creuzburg, Caitlin Friedly, Robin Gilly, Simone Gisler, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Lucas Maurer, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber, Fabienne Villiger), der HORA'BAND (Enrico Rizzi, Lucas Selinger, Roland Strobel, Dr. Vree, Denise Wick Ross) sowie wechselnden Special Guests

Mit freundlicher Unterstützung von Amt für Kultur — Kanton Bern, Alexis Victor Thalberg-Stiftung, Ernst Göhner-Stiftung, Gemeinnützige Stiftung SYMPHASIS, Georg und Bertha Schwyzer-Winiker Stiftung, Georges und Jenny Bloch-Stiftung, Grütli Stiftung Zürich, Hans Konrad Rahn-Stiftung, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Landis & Gyr Stiftung, René & Susanne Braginsky Stiftung, Stadt Zürich Kultur, Werner H. Spross-Stiftung, Vontobel Stiftung, MIGROS Kulturprozent, Gemeinde Köniz — Fachstelle Kultur, Kultur Stadt Bern

Vielen Dank an THOMANN Nutzfahrzeuge AG für die Unterstützung der Tournee.

Premiere der Uraufführung: 27. Januar 2018 im Schauspielhaus Zürich/Pfauen.

 

RegieMichael Elber Musikalische LeitungRoland Strobel Künstlerische MitarbeitNele Jahnke, Mali Lazell, Amadea Schütz SzenografieKCopi Remund VideoarbeitenMali Lazell AusstattungBarbara Rusterholz KostümeCaroline Benz, Judith Steinmann Gästebetreuung und -InszenierungNele Jahnke DramaturgieMarcel Bugiel RegieassistenzMali Lazell Assistenz der KLAmadea Schütz Technische Leitung und LichtVerena Kälin ProduktionsleitungAdrian Thomas Mai/Christina Achermann Kampagnen-FotosJörg Brüggemann/Ostkreuz AdministrationConny Marinucci GesamtleitungCurdin Casutt

KatastrophenfilmEin Genre-Live-Film von Noha BadirInfos

Thema des zweiten Live-Film-Projekts im Jahr 2018 sind Katastrophen aller Art, vom Verpassen des Busses bis zum Weltuntergang, die Art und Weise, wie diese Katastrophen filmisch imaginiert, aufbereitet und gezeigt werden sowie die Frage, was «danach» kommt – nach der Katastrophe, dem Weltuntergang, dem Ende.

Als Ausgangspunkt und Inspiration schauen sich alle an dieser Produktion Beteiligten die verschiedensten Katastrophenfilme an (z.B. «2012», «Der Tag an dem die Erde Stillstand», «San Andreas», «Armagedon», «The Day After», «The Day After Tomorrow», «The Core», «Die Wolke», «28 Weeks Later», «12 Monkeys», «Sunshine», «World war Z.», «Idiocracy»). Ausgehend von diesen Referenzen hat der HORA-Regisseur Noha Badir  die Aufgabe, ein Skript für seine persönliche Essenz all dieser Filme zu entwickeln und dieses Skript in einem live spielbaren Film zu realisieren. Sämtliche künstlerischen Entscheidung werden ab dann allein von ihm gefällt. Für die Umsetzung steht dem Regisseur die Hälfte des HORA Ensembles, das nötige technische film-Equipment sowie als Proberaum der Casinosaal Aussersihl zur Verfügung.

Es spielen: Cécile Creuzburg, Caitlin Friedly, Robin Gilly, Nikolai Gralak, Serafin Michel, Tiziana Pagliaro, Fredi Senn, Simon Stuber

 

RegieNoha Badir Regieassistenz & DramaturgieMichael Elber RegieassistenzBenjamin Zeiter Musik & TechnikRemo Beuggert

DIE 120 TAGE VON SODOMEine Koproduktion von Milo Rau/IIPM, Schauspielhaus Zürich und Theater HORAInfos

In seiner Re-Inszenierung von «Die 120 Tage von Sodom» nimmt Milo Rau gemeinsam mit Theater HORA Pasolinis und De Sades Stoff frei assoziierend auf und verortet ihn in der Jetztzeit — in einem postmodernen Feudalismus, der zwischen Genusssucht und Untergangsangst, Normalisierungswahn und kleinbürgerlicher Skandallust changiert.

Mit dem Stück schliesst er an sein Stück «Five Easy Pieces», in dem Kinder die Verbrechen des Pädophilen Marc Dutroux nachspielen, und führt seine Untersuchung nach den Grenzen des auf der Bühne Ertrag- und Darstellbaren weiter. Dabei stellt er grundsätzliche gesellschaftliche und künstlerische Fragen wie: Was heisst Macht, was Voyeurismus? Wie ist es um die Würde des Lebens bestellt? Was ist normal, was abartig? Wo endet der Schmerz — und wo beginnt die Erlösung?

Premiere am 10. Februar 2017 im Schauspielhaus Zürich/Schiffbau Box

«Für den Theaterbetrieb, zumal in der Schweiz, auf jeden Fall ungewöhnlich ist die Art und Weise, wie die Bedingungen des Schauens und des Spielens locker inszeniert werden. Wenn sich Gianni Blumer und Fabienne Villiger ausziehen und streicheln, wenn sie aus den Rollen der Pasolini-Erniedrigten fahren und nackt zur Zärtlichkeit finden, schnappt die Falle mehrfach zu. Denn wer hier auf der Bühne steht, ist unser Blick, unsere Sehnsucht, mit diesen Behinderten einen Moment der Authentizität zu genießen, ihnen etwas "Echtes" zu gönnen. Dass man damit den Kunstcharakter in Abrede stellt und sie als arme Behinderte, statt als Schauspieler fasst, ist die kleine Perfidie. Ein großer Effekt. Dass die Horas in den brutalsten Szenen immer wieder «hammergeil» schreien, ist nur die Fortsetzung davon. Die Horas sind wie immer viel zu gut drauf, um im Publikum paternalistische Gefühle zu wecken. Die haben Spass. Und Erfahrung, auch im Umgang mit Nicht-Behinderten.» Tobi Müller, Deutschlandradio Kultur

Mit Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Robert Hunger-Bühler, Dagna Litzenberger Vinet, Michael Neuenschwander, Matthias Neukirch, Tiziana Pagliaro, Nora Tosconi, Fabienne Villiger

Trailer zur Produktion finden Sie hier, hier und hier.

Eine Debatte zur Produktion (NZZ) finden Sie hier.

Text und RegieMilo Rau Bühne und KostümeAnton Lukas Video Kevin Graber Licht Christoph Kunz Dramaturgie Stefan Bläske, Gwendolyne Melchinger Recherche / Dramaturgische Mitarbeit Rolf Bossart, Mirjam Knapp Regieassistenz Manon Pfrunder Bühnenbildassistenz Simon Sramek Kostümassistenz Tiziana Angela Ramsauer Videoassistenz Jörg Hurschler Regiehospitanz Jannis Nicolas Souffleuse Katja Weppler Inspizienz Michael Durrer    

Das ist TanzInfos

Julia Häusermann, Schweizer Performerin mit Down-Syndrom, Trägerin des Alfred-Kerr-Preises und international bekannt durch ihre Mitwirkung in Jérôme Bels „Disabled Theater“, beantwortet Fragen zum Tanz. Und zwar tanzend. Begleitet von der Musikauswahl ihres Partners Remo Zarantonello führt sie den Unterschied zwischen Tanz und Nichttanz vor, zeigt, wie Leute, die sie nicht kennen, denken, dass sie tanzt, wie in Zukunft alle Menschen tanzen werden usw. Die jeweils aktuellen Fragen erfährt sie, ebenso wie die dazugehörigen Songs, erst während der Performance.

"Zarantonello formuliert die Vorgaben und sorgt für Musik. Häusermann formuliert Antworten, nicht sprachlich, sondern körperlich auf Sätze wie „Das ist Tanz“, „das ist zeitgenössischer Tanz“ und „das ist schlechter Tanz“. Der subtile Witz dieser Performance äußert sich in der Nebeneinanderschichtung von sprachlicher Vorgabe und tänzerischer Umsetzung. (...) Julia Häusermann, 2013 beim Theatertreffen Berlin für ihre Darstellung in eben dieser Inszenierung mit dem Alfred-Kerr-Darstellendenpreis ausgezeichnet, vermischt Biographisches mit Kategorialem und verwischt so das eine mit dem anderen. Das ist gewitzt, weil Unterschiedliches wie gleichwertig nebeneinander steht. Und das ist klug, weil es die oft so eisernen Bande zwischen Kategorie und Tanzstil auf charmante Weise für unernst erklärt." Theresa Luise Gindlstrasser, No Limits Festivalblog, 12. November 2015

Mit Julia Häusermann und Remo Zarantonello (Musik)

Konzept Marcel Bugiel

Fotos: Holger Rudolph

Human ResourcesEin Gemeinschaftsdelirium von kraut_produktion und Theater HORAInfos

Es gibt wohl keine erfolgreichere, aber auch keine trostlosere Existenzform, als die des in die Gesellschaft hineinassimilierten Individuums. Will heissen, jemand, der die modernen Kosten-Nutzen-Parameter derart verinnerlicht hat, dass er sie schon transpiriert. Also kurz: der ganz normale heutige Zivilisations-Nerd und seine sexy Allgemeinverträglichkeit. «Bin ich ein fortpflanzungswürdiges Glied dieser Gesellschaft?», «Kommt drauf an, wie viele deiner Freundschaftsanfragen bestätigt wurden.». Die Herrschaft der Clicks und Likes in allen Lebenslagen – im Privaten, im Job und in der Kunst – als quasi-natürliche Selektion im Neuzeit-Rush.

In «Human Resources» geht nun die Ausschussware dieses optimierten Humankapitals in die Offensive. Die Randständigen und Behinderten von kraut_produktion und Theater HORA haben sich zu einer Art unorthodoxem Saubannerzug zusammengetan, um das nicht-ökonomische Outsidertum zu zelebrieren. Um eine sinnliche Antithese zur auf Nützlichkeit abgerichteten Gegenwart aufzustellen und dem Sein einen, zwar vielleicht schlecht vermarktbaren, dafür aber umso unverzichtbareren immateriellen Mehrwert abzutrotzen.

"... obwohl es einen Abend lang um Wettbewerb und Konkurrenz geht, ist «Human Resources» letztlich nichts anderes als ein Stück ideales, also egalitär-liber­täres Theater. Und das hat wesentlich mit der Mate­rialästhetik von Kraut zu tun, in der ­alles gleichberechtigt nebeneinander ­vorkommen darf, ohne dass alles ­gleichgemacht wird: die HORA-Schauspieler neben denjenigen von Kraut, die Videocollage von Roland Schmidt ­neben den Kostümorgien von Nic Tillein, grosser Quatsch neben ­g­rossem Ernst. Mit diesem kontrastreichen Neben- und Miteinander punktet «Human Resources», so etwa, wenn auf dem Video ein Monstertruck einige Kleinwagen platt walzt, während Gianni Blumer von HORA einen Song von Udo Jürgens rezitiert, mit dem es ihm übrigens sehr ernst sei. Oder dann, wenn Matthias Grandjean die Statusmeldungen eines Facebook-Profils vorliest, womit der HORA-Schauspieler offensichtlich rein gar nichts zu tun hat. Damit wären wir wieder bei der ­alten Frage, die sich immer aufdrängt, wenn Behinderte und Nichtbehinderte zusammen auf einer Bühne stehen: Wer sind hier die Freaks? Die Behinderten oder die statussüchtigen Benutzer der sozialen Netzwerke? Im «Gemeinschaftsdelirium» von Kraut und HORA spielt das keine Rolle: Sie machen im Neben- und Miteinander bannendes Theater, in dem man sich gerne verliert." Andreas Tobler, Tages-Anzeiger, 6. März 2015

Spiel Gianni Blumer, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Thomas U. Hostettler, Nils Torpus, Sandra Utzinger, Fabienne Villiger

Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik

Unterstützt durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, MBF Foundation und G+B Schwyzer Stiftung

Premiere am 3. März 2015, 20h, Fabriktheater/Rote Fabrik

Vimeo-Link (Passwort auf Anfrage per Email)

RegieMichel Schröder BühneSilvia Buonvicini, Severin Hofmann KostümeNic Tillein VideoRoland Schmidt LichtMarek Lamprecht Assistenz HORANele Jahnke ProduktionsleitungLukas Piccolin/Katharina Balzer Produktionkraut_produktion, Verein Zürich/Theater HORA - Stiftung Züriwerk  

Mars Attacks!Eine Produktion gemeinsam mit dem HELMI-Puppentheater aus BerlinInfos

Ein brutaler Science-Fiction Klassiker, als Postkartenkaugummibilderbuch in den 50ziger veröffentlicht und immer wieder zensiert wegen seiner jugendgefährdenden Inhalten. Generationen erfreuten sich an den fiesen Marsmännchen, die die Erdenbewohner auf alle erdenklichen Arten, quälten, folterten und vernichteten und dabei immer besonders an den menschlichen Prominenten und den amerikanischen Frauen interessiert waren.

In diese psychologische Schieflage von Projektion und heimlichen Wünschen dringen nun das Theater HORA aus Zürich zusammen mit dem HELMI-Puppentheater aus Berlin ein, um eine surreale Perfomance um heimliche Wünsche, Abgründe und das Ende der Menschheit zu erfinden. Das Besondere an der Konstellation: beim Theater HORA handelt es sich um das berühmteste Behindertentheater der Welt, und beim HELMI um das Theater mit den hässlichsten Puppen der Welt und einer unberechenbaren Gruppe von genialen Einzel-Autodidakten.

Wer soll von diesen beiden Gruppen die Ausserirdischen spielen, wo beide Parteien behaupten, nur Menschen spielen zu können? Schon bilden sich neue Allianzen, im Spiegel der Gegenseite fängt man an sich zu verändern - es entstehen Vereinigungs- und Entgrenzungssehnsüchte: Wer entführt wen? Wer manipuliert wen? Wer ist überlegen? Wer ist freundlich? Wer nicht? Was sollen die Umarmungen? Bald wird klar, dass die normalen Zuschreibungen nicht funktionieren und das man nur auf dem Wege der harten Erfahrung (reality proof concept) herausfinden kann, was in Wahrheit geschah beim Aufeinandertreffen mit den Ausserirdischen.

 

"!Es ist eine Art grüner Virus, der sich im Laufe des Abends auf der Bühne ausbreitet und die Darstellenden vereint, statt sie in Gut und Böse, gesund und krank zu trennen. Bald zeigen die Helmis und HORAs auf ihre Weise den Voyeurismus-Kritikern den Stinkefinger, knuddeln und bemalen sich, nackt bis auf die Unterhosen, gegenseitig mit grüner Farbe, während auf der Leinwand im Hintergrund die Erde vorbeizieht. Eine kleine, glückliche Marsmännchen-Kommune, ein Hort der Andersdenkenden jenseits von Vorurteilen und Berührungsängsten. Auch die auf der Erde sind schon angesteckt, und Männer wie Frauen gebären grüne Schaumstoffbabys. Schonungslos lassen sich die Helmi-Künstler auf ihre Mitspieler ein und bringen mit viel Helmi-obligatorischer Livemusik und dezenter Führung die Talente ihrer behinderten Kollegen zum Vorschein. - Als das Virus gegen Ende des Abends in Form von giftgrünen Puddingportionen das Publikum erreicht, sind wir denen auf der Bühne längst verfallen." Isabel Hemmel, Tages-Anzeiger, 7. Mai 2014

 

Spiel Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Cora Frost , Solène Garnier, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Florian Loycke, Tiziana Pagliaro, Dasnyia Sommer

Co-­Produzenten Rote Fabrik -­- Fabriktheater, Zürich, Festival auawirleben, Bern, Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt

Unterstützt von Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Förderverein Theater HORA

Dank an FoamPartner Fritz Nauer AG

Premiere 5. Mai 2014 im Fabriktheater Rote Fabrik Zürich

Vimeo-Link (Passwort auf Anfrage per Email)

 

 

Fotos: Frances D'Ath

Text/Musik/Puppen/Choreo/RegieAlle! EinrichtungFlorian Loycke, Cora Frost Tanztraining und DevelopmentDasnyia Sommer Sound SystemSolène Garnier Puppen(bau)trainingFlorian Loycke Künstlerische MitarbeitNele Jahnke, Michael Elber Bühne, LichtBurkhart Ellinghaus ProduktionTheater HORA - Stiftung Züriwerk ProduktionsleitungKetty Ghnassia

Langzeitprojekt FREIE REPUBLIK HORAInfos

Als Gegengewicht zu den Zusammenarbeiten mit herausragenden Künstler*Innen und Gruppen aus der «regulären» Theater-, Tanz- und Performance-Szene (Jérôme Bel, Cie Drift, Das Helmi, kraut_produktion, Monster Truck, Milo Rau, u.a.), die bei HORA spätestens seit 2011 schwerpunktmässig auf der Agenda standen, wurde im Sommer 2013 das Langzeit-Projekt FREIE REPUBLIK HORA (FRH) ins Leben gerufen. Angestossen von Marcel Bugiel, künstlerisch geleitet von Michael Elber und Nele Jahnke, wurde es durchgeführt von den jeweiligen Mitgliedern des HORA-Ensembles (darunter – von Anfang bis Ende mit dabei – Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Matthias Brücker, Julia Häusermann, Sara Hess, Tiziana Pagliaro). Anfangs war es stark beeinflusst von der Theater-Philosopie Michael Elbers, im weiteren Verlauf spielten die künstlerischen Positionen Nele Jahnkes eine immer grössere Rolle, und am Ende war es vor allem geprägt von der Umbruchsituation bei Theater HORA allgemein.
In FRH wurde nicht nur das künstlerische Potenzial von an Regie, Choreografie und Performance interessierten Menschen mit einer «geistigen Behinderung» erforscht. Indem das Projekt das Wort und einen Grossteil der künstlerischen Entscheidungen den Ensemblemitgliedern übergab, reflektierte FRH darüber auch grundsätzlicher die bislang HORA-üblichen Arbeits- und Entscheidungsstrukturen (und in ihnen die Aufteilung zwischen «Behinderten » und «Nichtbehinderten»). Es experimentierte mit alternativen Formen und Formaten und hinterfragte mit alledem nicht nur die Bedingungen, unter denen gemeinhin Theater mit «geistig behinderten » Schauspieler*Innen entsteht, sondern auch
allgemeiner die üblichen Aufteilungen und normativen Setzungen im gegenwärtigen Theaterbetrieb.
Welche Faktoren, welche Kriterien bestimmen, was gemeinhin als «richtiges» oder «nicht richtiges», gutes oder schlechtes, gut oder schlecht gemachtes, interessantes oder uninteressantes, spannendes oder langweiliges Theater wahrgenommen wird? Durch welche Faktoren, welche Kriterien ist der Blick der Zuschauer*Innen konditioniert? Welche Funktionen hat ein(e) Regisseur*In oder Choreograf*In zu erfüllen, im Rahmen einer Produktion und im Rahmen des Systems? Fragestellungen dieser Art waren es, die sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen bisherigen Arbeitsphasen zogen. Während der Prozess, der Probenalltag für die Beteiligten nicht selten ungemein aufreibend war, mitunter Burn Out und Ausstiege aus dem Ensemble beförderte, und während die konkreten Arbeitsergebnisse vielleicht Gedanken anregend, rein künstlerisch betrachtet aber oft eher ernüchternd waren, begann das Projekt in der Aussenwahrnehmung eine geradezu mythische Dimension anzunehmen. Theater HORA war durch FRH zum Pionier in Sachen selbst bestimmten künstlerischen Bühnenarbeit von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung geworden, FRH wurde in internationalen Publikationen besprochen, seine dritte Phase wurde wissenschaftlich und filmisch begleitet vom ZHdK-Projekt «Disability on Stage» und für die Jury des Schweizer Grand Prix Theater 2016 gar (die freilich nie auch nur ein einziges FRH-Showing, eine FRH-Probe oder -Besprechung gesehen hatte) war gleich ganz HORA über die damals 23 Jahre seines Bestehens «eine freie Republik » geworden. Was aber war das Projekt Freie Republik HORA wirklich? Wie fing es an, wie ging es weiter, wie und warum ging es zu Ende und was sind die Konsequenzen aus alledem? All diesen Fragen haben wir eine Sonderausgabe des HORA-Magazins gewidmet, von den Anfängen des Projekts im Frühjahr 2013 bis zu seinem endgültigen Ende in diesen Tagen. Diese Ausgabe steht hier zur Verfügung und kann auch als pdf heruntergeladen werden.

FRH 1 - 6 Dokumentation

DISABLED THEATEREingeladen zum Berliner Theatertreffen 2013Infos

Der Choreograf Jérôme Bel interessiert sich seit seinen frühesten Arbeiten für das, was ausserhalb der Repräsentation steht. In seinen Choreografien werden die Regeln von Tanz und Theater wie die Syntax einer Sprache behandelt, die analysiert und schliesslich ins Spiel gebracht wird. Seine von professionellen wie auch Amateur-Interpreten getanzten und gesprochenen Choreografien lassen sich auch als Stellungnahmen zugunsten einer Demokratisierung des Tanzes auffassen, die er durch eine nicht-virtuose Herangehensweise zu verwirklichen sucht.

In einer Gesellschaft, die sich selbst als zutiefst normal definiert, bildet Behinderung eine Grenze, gegen die die Kategorie der Normalität anrennt. Ihre intellektuelle Spielart, also geistige Behinderung, gilt weithin als das radikale Gegenteil der intellektuellen Schärfe und Kultiviertheit des an zeitgenössischem Tanz und Theater interessierten Publikums. Diese Form von Behinderung versucht Bel in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ebendieses Publikums zu rücken, um aus ihr einen Schlüssel zu machen, der uns eine Sichtweise erlaubt, durch die wir eine gemeinsame Dimension denken können.

Bei der Arbeit mit den Schauspielern des Theater HORA geht es Bel um die Eröffnung eines Raums, in dem Behinderung weder aus künstlerischen und diskursiven Praktiken ausgeschlossen noch hinter dem Schutzschirm politischer Korrektheit versteckt, sondern als Bestandteil eines Diskurses anerkannt wird, der für die ästhetische wie die politische Dimension von Bedeutung ist.

Mit «Disabled Theater» wirft Bel ein Schlaglicht auf die Dynamik der Ausgrenzung, durch die diejenigen an den Rand gedrängt werden, die als unproduktiv gelten. Er zeigt auf, wie sie ganz im Gegenteil auch die Mechanismen dieser Repräsentation hinterfragen und auf die Existenz als eine ungeteilte Form der Präsenz hindeuten können.

2012 erhielt Theater HORA von der Stadt Zürich eine Auszeichnung für die ausserordentliche Leistung des Ensembles in diesem Stück. 2013 wurde die Produktion als eine der 10 bemerkenswertensten Produktionen des vorangegangenen Jahres zum Berliner Thestertreffen eingeladen. In diesem Rahmen wurde der HORA-Schauspielerin Julia Häusermann der Alfred-Kerr-Darstellerpreis für die herausragende Leistung einer jungen Schauspielerin verliehen. Ebenfalls 2013 erhielt «Disabled Theater» den ersten Schweizerischen Tanzpreis in der Kategorie «Aktuelles Tanzschaffen».

"Wer ist hier behindert? Die Schauspieler, weil sie das Down-Syndrom haben oder langsamer lernen als der Durchschnitt? Die Zuschauer, weil sie nicht wissen, wie man auf behinderte Schauspieler "normal" reagiert? Die Kritiker, weil ihre Kategorien, erprobt am herkömmlichen Repräsentationstheater, hier nicht greifen? Der französische Choreograf Jérôme Bel und das Schweizer Theater HORA schütteln unsere Wahrnehmung durcheinander. Wenn die elf Darsteller sich nacheinander auf der Bühne vorstellen, sind sie dann sie selbst oder spielen sie sich? Und wenn man sich von der Energie der Unmittelbarkeit ihrer Solotanznummern mitreissen lässt, erliegt man dann nicht wieder einem Klischee? Und wenn wir nicht wollen, dass sie sich uns aussetzen, meinen wir damit nicht vielleicht, dass wir uns ihnen nicht aussetzen wollen? Dieses Theater ist nicht "disabled", im Gegenteil: Selten war ein Abend so fähig, den Live-Charakter von Theater zu nutzen. Nichts ist berechenbar, alles kann schiefgehen. Oder?" aus der Jurybegründung des Berliner Theatertreffens 2013

 

Von und mit Noha Badir, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Damian Bright, Matthias Brücker, Nikolai Gralak, Matthias Grandjean, Julia Häusermann, Sara Hess, Tiziana Pagliaro, Fabienne Villiger, Remo Zarantonello

Eine Produktion von Theater HORA - Stiftung Züriwerk (Zürich), R.B. Jérôme Bel (Paris), Festival Auawirleben (Bern), Kunstenfestivaldesarts (Brussels), dOCUMENTA (13), Festival d'Avignon, Ruhrtriennale, Festival d'Automne à Paris, Les Spectacles vivants - Centre Pompidou (Paris), La Bâtie – Festival de Genève, Hebbel am Ufer (Berlin)

Unterstützt von Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Pro Helvetia, Stiftung Denk an Mich, Ernst Göhner Stiftung

Dank an Sasa Asentic, Tom Stromberg, Andreas Meder (Internationales Theaterfestival Okkupation!), Stiftung Züriwerk, Fabriktheater Rote Fabrik Zürich and the audience of our public try

Uraufführung am 10. Mai 2012 beim kunstenfestivaldesarts in Brüssel

Vimeo-Link (Passwort auf Anfrage per Email)

 

 

 

KonzeptJérôme Bel DramaturgieMarcel Bugiel AssistenzSimone Truong (live translation on stage), Chris Weinheimer (live translation on stage), Maxime Kurvers ProduktionsleitungTheater HORA

Das Schiff der TräumeInfos

Ein Vorgeschmack auf Michael Elbers geplante Inszenierung von
Shakespeares Der Sturm (die letztlich nie realisiert wird) anlässlich der Eröffnung der dritten Ausgabe des HORAeigenen Festivals OKKUPATION!: Eingeladen auf ein eigens dafür angemietetes Zürichsee-Fährschiff sollen die Festivalbesucher:innen anhand von in Schachteln aufbewahrten Objekten,
Bildern und Modellen die Lebensträume von rund 50 behinderten und nichtbehinderten Performer:innen erraten. Vor der Halbinsel Au steigen aus dem knietiefen Wasser acht Calibane mit ins Schiff und auf der Rückfahrt bei
Sonnenuntergang gibt der Musiker Nils Frahm im Unterdeck ein Klavierkonzert.

Zeit und Ort: 18.5.2011, MS Helvetia, Zürichsee

Die Geschichte vom BaumDie erste Produktion der HORA-AuszubildendenInfos

Ab Januar 2009 bot HORA – einmalig im deutschsprachigen Raum – eine Schauspielausbildung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung an. Sie musste 2018 wieder eingestellt werden, weil der einzige Arbeitsplatz, auf den diese Ausbildung vorbereitete, das HORA-Ensemble blieb – das in der Folge wuchs und wuchs. Die Geschichte vom Baum ist die erste Ausbildungsproduktion« – eine Inszenierung, in der ausschließlich
sogenannte HORAzubis spielen und die entgegen bisheriger HORA-Praxis
ein Textbuch hat und bis ins Detail akkurat festgelegt ist. Bis zum Ende des Pilotprojekts Ausbildung folgen ihr noch sieben weitere: 2011 Ente, Tod und Tulpe, 2014 My Own Song und Nicht von Dauer mit Alice Heri und Heini Fümm, 2015 Das Kind im Mond, 2016 Baby, I want you! und Der schönste Tag mit ›Wer ist Hilda?‹ sowie 2017 Lonely Hearts Radio mit ox&öl.

Premiere: 8.9.2010, Casino-Saal Aussersihl, Zürich

Menschen!Formen!Ein Meta-TheaterabendInfos

Ein Meta-Theaterabend über die Theaterarbeit mit Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung in einer lockeren Aneinanderreihung
frei assoziierter und nur lose untereinander verbundener Szenen. Ausgangsmaterial sind drei abendfüllende Spielfilme, von denen aber kaum mehr übrigbleibt als ein paar Motive: etwa das Freakshow-Motiv aus David Lynchs "Der Elefantenmensch" oder das der (Nicht)Erziehbarkeit aus Werner Herzogs "Jeder für sich und Gott gegen alle" und aus François
Truffauts "Der Wolfsjunge".

Premiere: 1.5. 2010, Freies Werkstatt Theater, Köln (D).

Quasimodo GenitiFrei nach "Der Glöckner von Notre Dame"Infos

In Zusammenarbeit mit dem Jugendchor VoiceSteps inszeniert Jacqueline Moro ein Musical frei nach Der Glöcknervon Notre Dame. Dem Stoff entsprechend wird es ausschließlich in Kirchenräumen aufgeführt. Außenstehende bemängeln, dass die HORASchauspieler:
innen hier allenfalls Chor- und Statist:innenrollen spielen, während alles Stücktragende von den jugendlichen Musicaldarsteller:innen übernommen wird. Für die beteiligten Ensemblemitglieder aber ist das Projekt bis heute das absolute Lieblingsstück unter allen HORA-Stücken.

Premiere: 16. 10. 2009, Segenskirche, Prenzlauer Berg, Berlin (D), im Rahmen des Festivals NO LIMITS.

Faust 1 + 2Faust oder nicht Faust? Das ist hier die Frage!Infos

Der geniale Wissenschaftler Dr. Heinrich Faust ist nahe daran, das Geheimnis des Lebens zu entschlüsseln, zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Er ist nahe daran, Lebenswertes von Nichtlebenswertem unterscheiden zu können. Faust wird bald fähig sein, den perfekten Menschen zu erschaffen – und er wird es auch tun! Durch das rastlose Streben Fausts kann das «Paradies auf Erden» nun bald verwirklicht werden – Gottseidank ist das nicht für alle erstrebenswert. Noch gibt es die Unangepassten, die zum Augenblicke sagen können: Verweile doch, du bist so schön... Eine Geschichte um Himmel und Hölle, Liebe und Verrat, Hexerei und Wahnsinn, Mord und Totschlag, Lebensgenuss und Lebensüberdruss, Verführung und Ablehnung, faule Kredite und Finanzskandale... und Vergebung! Das Ensemble hat sich, unterstützt von der hauseigenen HORA´BAND, den Literaturklassiker schlechthin vorgenommen und in einer so noch nie gesehenen Interpretation Goethes Faust dem HORA-Universum einverleibt.

Herz der FinsternisInfos

Besetzen Sie einen Quadratmeter ZürichEine inklusive Kunstaktion im Rahmen des HORA-Theaterfestivals OKKUPATION!Infos

Auf rund 50 zunächst in der Halle vom Hauptbahnhof versammelten,
später im ganzen Stadtraum Zürich verteilten »Quadratmetern« installieren
behinderte und nichtbehinderte Künstler:innen aus dem HORA-Umfeld
Skulpturen unterschiedlichster Art und fordern damit öffentliche Wahrnehmung und eine andere »Aufteilung des Sinnlichen« ein.

Zeit und Ort: 6. – 17. 6. 2007 an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich

Internationales Theaterfestival OKKUPATION!Infos

Die Grundidee dieses Relaunchs von HORA als Festivalveranstalter: Gastspiele von Theaterarbeiten mit behinderten Künstler:innen ›okkupieren‹ neun Tage lang die zentralen Spielstätten der Stadt. Ein Schrei nach Anerkennung durch die Zürcher Kulturszene – zunächst mit ernüchternder Nicht-Resonanz. Erst 2011, in Folge der dritten
Ausgabe (von insgesamt vier), beginnt der Aufwand zu fruchten, vor allem dank der Zusammenarbeit mit dem französischen Choreografen Jérôme Bel, der durch die Festivaleinladung mit HORA in Kontakt kommt.

Zeit und Ort: 6. – 17. 6. 2007, Casino-Saal Aussersihl, Hauptbahnhof – Rail City, Kammgarn Schaffhausen, Kulturkeller La Marotte Affoltern am Albis, Kurtheater Baden, Neuer Kasinossaal Affoltern a. A., Rote Fabrik Zürich, Schiffbau Halle 2, diverse Schulen, Stadthaus, Tages-Anzeiger, Tanzhaus Wasserwerk, Theaterhaus Gessnerallee, Quartierzentrum Aussersihl, Union Basel, weitere Orte in Zürich

Der GastschülerEin Zweipersonenstück für SchulklassenInfos

Ein Zweipersonenstück für Schulklassen über einen Mitschüler mit kognitiver Beeinträchtigung, der Hühner hypnotisieren und ganz eigentümlich singen, aber nicht stillsitzen kann. Ein Projekt mit
›inklusiver‹ Besetzung, direkt in den Klassenzimmern gespielt und begleitet
durch einen Workshop zum Thema Anderssein. Mit dieser Projektidee
stößt der Schauspieler und Theaterpädagoge Urs Beeler zum Theater HORA,
der von 2009 bis 2018 auch die Leitung der HORA-Schauspielausbildung
übernimmt.

Premiere: 26.1.2007, Schulhaus Kügeliloo, Zürich

Der einzige Unterschied zwischen uns und Salvador Dalí ist, dass wir nicht Dalí sindInfos

Eine Open-Air-Masken-Performance als Liebeserklärung an den Eigensinn, in der die Individualität der HORADarsteller:innen eine deutlich untergeordnete Rolle spielt gegenüber den großen Bildern. Das Stück dreht sich erneut um den Künstler Salvador Dalí (Peter Keller), noch mehr aber um den Spielort: der MFO-Park hinter dem Bahnhof Oerlikon mit seinem begehbaren und bepflanzten Dachgerüst und den verschiedenen Ebenen, der hier zugleich zum Atelier und zum Schauplatz der Jenseitsvorstellungen des Künstlers und seines surrealistischen Blicks auf
die Welt wird.

Premiere: 11.8.2005, Dachgerüst des MFO-Parks, Zürich

Amanzi!Grosse Tiere und kleine TiereInfos

Die erste internationale (in diesem Fall sogar interkontinentale) Zusammenarbeit von Theater HORA: eine afrikanische Fabel über die Ignoranz der großen, mächtigen Tiere gegenüber den unscheinbaren Fröschen, in einer Mischung aus Schwyzerdütsch, Shona, Ndebele und Englisch, als Tanz- und Maskenspiel zu Live-Musik inszeniert von einem Regieteam aus Simbabwe.

Premiere: 13.1.2005, Casino-Saal Aussersihl, Zürich

 

Il sogno della vitaInfos

Meta-Theater über die künstlerische Arbeit mit Schauspieler:innen
mit zugeschriebener geistiger Behinderung, verpackt in eine szenische Narration auf zwei Ebenen: Ausschnitte aus einer Neuinterpretation
des Fellini-Films La Strada, parallel dazu das Making of dieser Version als
scheiternder Versuch eines ehrgeizigen Regisseurs, einer Reihe anarchischer
Clowns seine eigenen Fantasien aufzuzwingen.

Premiere: 24.3.2004, Casino-Saal Aussersihl, Zürich

3DWalt Disney und Salvador Dali schreiten durch Dantes InfernoInfos

Ein opulent ausgestattetes, bildstarkes Spektakel im Zürcher Kasernen-Areal, entwickelt in einer über drei Jahre dauernden Vorbereitungs- und Probenzeit mit mehr als 60 Mitwirkenden: Walt Disney und Salvador Dalí schreiten gemeinsam durch Dantes Inferno, dessen Verfilmung die beiden in den 1950er-Jahren real geplant hatten. Die effektstarke Inszenierung empfindet Regisseur Michael Elber im Nachhinein als zu festgelegt. Er vermisst bei den Aufführungen die »unkonventionellen, unerwarteten, frechen Aktionen« der HORA-Spieler:innen.

Premiere: 1.8.2002, Zeughaus 5, Kaserne, Zürich

MitV. Bauer, Flavio Bösch, Selina Brücker, M. Brücker, André Fröhlich, C. Gehriger, Colette Gfeller, Hans Glarner, A. Grande, N. Huber, P. Keller, K. Krone, Katja Kueny, Antonio Jorge Martins, Barbara Maurer, L. Meier, G. Naphtaly, M.Oertle, E. Raschle, E. Rothenbühler, Marlies Rusch, Peter Rüttimann, R. Sauter, B. Schweizer, Beat Schwemmer, C. Strölin, F. Thomas, M. Trinkler, D. Wick Ross u. a. RegieM. Elber AssistenzKathrin Iseli, Annette Sutter MusikM. Wernli BeratungC. Mittler LichtS. Meier VideoJ. Steiger MaskeL. Vidal KostümMagali Bucher, Nicole Urech MitarbeitGerdrude Bussinger, Eric Danner, Rahel Fässler, Fabienne Flury, Sahra Grangier, Ingeborg Haas, Seline Iseli, Havva Kanbur, Evelyn Kaufmann, Doris Leuthwyler, Nicole Matthieu, Christina Müller, Dora Locher, Silvia Lötscher, Salome Schwarzenbach, Vreni Urech, Susanne Zangerl, Catherine Zimmermann

Nach allen Regeln der KunstDas erste Tanzstück von Theater HORAInfos

Neben einer Butoh-Performance im Jahr 1999 das erste Tanzstück von Theater HORA und zugleich der erste Versuch, Qualitäten von "Die Lust am Scheitern" auch in konventionellere HORA-Stücke zu überführen. Ein Spiel um Regeln, Normen, Ordnung und das Brechen von Regeln, die Missachtung von Normen und die Bekämpfung von Ordnung. Künstlerisch geleitet von der jungen Choreografin Fiona Zolg, ist dieses skizzenhafte, in weiten Strecken improvisierte Low-Budget-Stück lange Zeit das Erfolgreichste und Meistgespielte überhaupt.

Premiere: 2.5.2001, Theatersaal Rigiblick, Zürich

Von und mitTina Beyeler (Version 1), N. Huber, P. Keller, L. Meier, R. Sauter, Caroline Strölin (Version 2 RegieF. Zolg MusikBaptiste Beleffi, Dominic Damonte (Version 1); M. Wernli, W. Wolfensberger (Version 2) BeratungM. Elber KostümT. Beyeler LichtF. Zolg

All the world is a stageShakespeares SommernachtstraumInfos

Shakespeares Sommernachtstraum, mehr oder weniger ›vom Blatt gespielt‹ von einem inklusiven Ensemble – das Debüt für eine neue Generation
HORA-Schauspieler:innen (Andreas Grande, Peter Keller, Marcel Trinkler,
Helen Züger u. a.). Sie führen vor, dass szenische Intelligenz keine Frage des IQs ist und sich Shakespeare-Figuren bei entsprechender Spielbegabung auch ohne Textmerkfähigkeit, ja teilweise komplett ohne Lautsprache, verkörpern und spielen lassen.

Premiere: 3.6.1999, Theatersaal
Rigiblick, Zürich

MitPatrice Gilly, Andreas Grande, Daniel Kasztura, Peter Keller, Oliver Krättli, K. Krone, Katja Küeny, Kaspar Lüscher, Gerard Naphtaly, Claudia Seiler, F. Thomas, David Thorner, Marcel Trinkler, Denise Wick, Edith Wüest, Helen Zügers sowie Ursi Dunkel, Michael Pichert, Felix Zaugg, Sonja Zemp (1999) und Cyrill Gehriger, Colette Gfeller, Hans Glarner, Lorraine Meier, Evelyn Raschle, Evelyne Rothenbühler, Regina Sauter (2003) RegieN. Tondeur, Michael Elber Co-RegieNicole Tondeur MusikM. Wernli BühneGeorg Bringolf, Angela Battocletti MitarbeitMagali Bucher, A. Ermann, C. Flütsch, D. Marti, S. Murer, U. Sax, D. Schneider, D. Schneider, U. Schüpbach, R. Stutz, E. Wandeler. KostümD. Marti, U. Sax. nach Entwürfen von E. Archetti, D. Blickenstorfer, R. Fausch, E. Scheiber, B. Schweizer, E. Wüest LichtA. Aicher, Antje Brückner, D. Müller MaskeKarin Baumann AssistenzM. Magos, Wanda Wolfensberger, Fiona Zolg Assistenz BühneRenata Schlüssel ProduktionsleitungM. Elber, G. Marinucci

Drehum - La Mode FollieKonzeptkunst im "Kaufleuten"Infos

Gewissermaßen Konzeptkunst, aber massenkompatible: von HORA Künstler:innen gezeichnete Modeentwürfe, in reale Kleidung umgesetzt von Zürcher Kostümschneider:innen, Grafiker:innen und Textildesigner:innen, auf dem Laufsteg präsentiert von professionellen Models sowie von den HORAs selbst bei einer Modenschau im exklusiven Zürcher »Kaufleuten«.

29. 9. 1998, Kaufleuten, Zürich

MitKurt Aeschbacher, Elisabetta Archetti, Dominique Blickensdorfer, R. Fausch, Lilly Friedrich, Karin Fürst, Regula Gröner, Nathalie Hauswirth, N. Huber, Rolf Jäger, Daniela Jonita, Marcel Kammermann, Eva Kamp, Priska Keist, Miriam Keller, Michael Krähenbühl, Marcel und Naomi Kunz, La Lupa, Christiane Loch, Jolanda Lüthi, Anna Luif, M. Mutzner, B. Pavoni, Catcha Rusch, Elsa Scheiber, B. Schweizer, Beat Schwemmer, Albert Sigwart, Biki Suffner, Frankie Thomas, Markus Zöllig, Helen Züger, Philip Züger KostümeE. Archetti, D. Blickensdorfer, R. Fausch, M. Krähenbühl, E. Scheiber, B. Schweizer, M. Zöllig. MitarbeitFranziska Bitterli, Regula Blass, Manuela Eckert, Astrid Ermann, Claudia Flütsch, Tina Grässli, Pascale Haller, Kathrin Hefti, Daphne Ineichen, Gerlinde Irmann, Lili Jakob, Maya Kuhn, Doris Marti, Sabine Murer, Anne-Martine Perriard, Kati Perriad, Hendriekje Rapeaud, Mario Reichlin, Andrea Rocca, Barbara Rüegg, Catcha Rusch, Daniela Schaffhauser, Franziska Scherrer, Dodo Schneider, Dorothea Schneider, Ursula Schüpbach, Regula Stutz, Luzia Vogel, Eva Wandeler, Michele Weber, Long Ly Xuong MaskeRonald Fahm, Kati Perriard, Andrea Rist, Doris Lohmann BühneRBruno Reutimann, Anina Schenker Licht & TechnikDaniel Müller, A. Aicher TonM. Wernli KameraChristoph Burkhard, Giorgio Hoch, Lina Geissmann ProduktionsleitungRegula Gröner

Lennie und Georgefrei nach „Von Mäusen und Menschen“ von John SteinbeckInfos

Das erste HORA-Projekt, das einen ›Nichtbehinderten‹ inkludiert und Fragen von Rollenbesetzung und Repräsentation zum Thema macht. Frei nach der Erzählung "Von Mäusen und Menschen" von John Steinbeck spielen ein Schauspieler mit und ein Schauspieler ohne Behinderung die Geschichte des Landarbeiters George und seines kognitiv beeinträchtigten Kollegen Lennie. Dabei steigen sie immer wieder aus der Handlung aus, reflektieren diese und tauschen wiederholt Behinderten-
und NichtbehindertenRolle.

Premiere: 10.10.1997, Rote Fabrik, Zürich

Von und MitN. Huber, Krishan Krone, M. Oertle, S. Streit, A. Wittwer. RegieMichael Elber Co-RegieNicole Tondeur MusikM. Wernli BühneGeorg Bringolf LichtUeli Duttweiler KostümEva Karobath TechnikAdrian Aicher

Ich ohne wir aus der Ohnemichwelt"Verrückte" PerspektivenInfos

Eine Gelegenheitsarbeit, mehr Performance als ausgearbeitete Inszenierung, ausgehend u. a. von Texten und Musik geistig behinderter Künstler:innen (Birger Sellin, Station 17, Die Regierung, Arc en Ciel, Hikare Oe). Szenischer Rahmen ist ein um 90 Grad gekipptes Zimmer, auf das die Zuschauer:innen aus der (imaginären) Vogelperspektive schauen – ›verrückte‹ Perspektiven (im wörtlichen wie im übertragenen Sinn) werden erstmalig auch explizit zum HORA-Thema.

Premiere: 3. 7. 1996, Depot Hardturm, Zürich (im Rahmen des Festivals JENSEITS)

MitRené Dornaus, R. Fausch, Nils Huber, Bernd Kaftan, M. Oertle, B. Pavioni, Daniel Rohr, S. Streit, A. Wittwer RegieMichael Elber BühneKatrin Furler MitarbeitSandro Haug, Geri Stern. KostümUrsula Sax MusikStation 17, Die Regierung, Arc en Ciel, Hikari Oe

1. Festival geistig behinderter Künstler:innenInfos

Um die öffentliche Aufmerksamkeit für das neue HORA-Stück An-Sehen zu erhöhen, organisiert das HORA-Team einFestival – womöglich das erste Disability Arts-Festival im deutschsprachigen Raum überhaupt. Im Verlauf der kommenden Jahre folgen noch acht weitere, darunter ab 2007 viermal das internationale Theaterfestival OKKUPATION! (s. u.).

Zeit und Ort: 6. – 18.6.1995, Theatersaal Rigiblick (Hauptveranstaltungsort),
Kanzleiturnhalle, Dynamo, alle in Zürich

An-Sehen oder gsehsch-mi?frei nach dem Chaplin-Film „City Lights“Infos

Ein Projekt frei nach dem Chaplin-Film "City Lights" – das erste, das vom 1993 gegründeten Verein Theater HORA selbst produziert wurde. Eine
lose, durch Live-Musik zusammengehaltene Szenenfolge, deren schauspielerischer Dreh- und Angelpunkt diesmal der in jeder Hinsicht hochenergetische Andy Wittwer ist. Kraft totaler Identifikation mit Chaplins Landstreicher verkörpert er diesen so kongenial, dass Aussetzer wie inszeniert wirken.

Premiere: 8. 6. 1995, Theatersaal Rigiblick, Zürich

MitSilvia Bachmann, R. Fausch, Karin Fürst, Marietta Galli, Gisela Huber, R. Imper, René Jeker, Brigitte Odermatt, B. Pavoni, Marcel Rebmann, Beatrice Schweizer, Beat Schwemmer, Susan Streit, Andy Wittwer RegieMichael Elber Mitarbeit & AssistenzG. Fochs, Anna Pedrotta, U. Sax, Eliane Vogel MusikJürg Guliani, Martin Kern, Thomas Lüthi, Christian Roth, Michael Wernli

Die BeatlesEine Geburt der WeltInfos

Erst im Nachhinein wird diese in nur einer Woche im Rahmen eines Wohnheim-Workshops entstandene Eigenkreation zu einem HORAProjekt
umetikettiert. Es veranschaulicht, wie Regisseur und HORA-Gründer Michael Elber damals beginnt, Stücke ausgehend von Schauspieler:innen zu
entwickeln. Hier wird aus der Beatles- Obsession und Eloquenz des HORAEnsemblemitglieds Rolf Imper der Philosoph Dr. Celentano, der zu Beginn des Stücks in einem Interview behauptet, die Beatles seien die Schöpfer der Welt. Was folgt, ist die szenische Bebilderung
dieser These.

Premiere: 10.9.1994, Wohnheim Behinda, Zürich-Schwamendingen

Aber Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.Nach dem Roman "Momo" von Michael EndeInfos

Ausschließlich Frauen mit zugeschriebener geistiger Behinderung spielen im ersten HORA-Stück, eine Bühnenversion des Kinderbuchs Momo von Michael Ende. Seele und philosophischer Kern dieser von Live-Musik begleiteten Abfolge szenischer Tableaus ist Heidi Pfund, Darstellerin der Schildkröte. Deren im Alltag als Defizit wahrgenommene Langsamkeit nehmen die Zuschauer:innen im Kontext des Stückthemas
als Meisterschaft in Sachen Entschleunigung wahr.

Premiere: 15. 1. 1993, Theatersaal Rigiblick, Zürich

MitSilvia Baiker, Silvia Casiraghi, Brigitte Graf, Theres Greuter, Monika Haderer, Ines Kleinert, Verena Mader, Menga Mutzner, Madeleine Oertle, Heidi Pfund, Dorothea Spengler, Ruth Stirnemann, Jeanine Weissberg RegieMichael Elber AssistenzBettina Zschocke, Gerda Fochs, Irene Iten Musik & SoundAdrian Schärer, Susanna Mäder, Reto Jäger, Andi Maier, Michael Vetsch KostümJacqueline Brütsch Technik & LichtUrsula Sax